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Altorfers Splitter


Kari, Brecht lesend: Erst kommt der Impfstoff, dann die Moral.


Faktenprüfer und Faktenchecker sind die perfekte Tarnung für die Verbreitung von Fake-News. Konsequenz: Es braucht dringend Faktenchecker-Prüfer oder Faktenprüfer-Checker und später, wenn nicht mehr klar ist, wer wen von welchen Fakten oder Fakes überzeugen will, Faktenchecker-Prüfer-Inspektoren oder Faktenprüfer-Checker-Supervisoren. Am besten staatlich zertifizierte. Damit auch sicher keine staatskritischen Faktenchecker-Prüfer oder Faktenprüfer-Checker-Inspektoren unkontrolliert ihre Fake-Prüfungen verbreiten können.


Bullshit der Woche: Es gibt kein Richtig oder Falsch.


Autofreie Sonntage in bestimmten städtischen Quartieren sind etwa so originell wie velofreie Montage. Beides hilft niemandem, ärgert aber einige, die man eh schon lange ärgern wollte. Beides ändert nullkommanull am Klimawandel und nullkommanichts an der Qualität des Zusammenlebens. Beides fördert – oder würde fördern, so man es zu fordern wagte – lediglich das Ansehen der Initianten bei politisch Gleichgesinnten. Aber das ist ja eh der Hauptzweck. Wie fast immer.


Corona ist nicht das Wichtigste. Jedenfalls nicht für die Brüsseler Administration. Dort macht man sich Gedanken über den in Lockdown-Zeiten vermehrten Alkoholkonsum und darüber, wie man den Leuten solchen Genuss vermiesen könnte. Die Idee wurde bisher nur in Satireprogrammen präsentiert, jetzt aber wird sie – vorderhand nur die Idee – zur Realität: Europas Bürger sollen über Schockbilder auf Wein-, Bier- und Schnapsflaschen vom Genuss des Inhalts selbiger abgehalten werden. Wie schon mit Bildern von schwarzen Lungen, verkrebsten Lippen oder Beingeschwüren auf den Zigi-Päckchen vom Rauchen. Seit Herr Juncker («Monsieur Gin tonic») weg ist, traut sich die Kommission offenbar an solch geistreiche Themen. Man könnte das Ganze natürlich als Schnapsidee von Flaschen abtun, aber leider – es ist Brüsseler Wirklichkeit. Vielleicht werden dereinst auch die anmächeligen Trauben- und Chläggi-Bilder auf den Etiketten aus dem Blauburgunderland mit Sechzigerjahre-Helgen von höckrigen, gelb gesprenkelten Fettlebern überdeckt. In vino veritas, in speculo studium – oder so.


Gerechtigkeit war schon immer eine Frage der Geografie. Auf den Seychellen gibt’s praktisch kein Corona und in Brasilien keinen Sauerstoff für die Erstickenden. Wobei’s manchmal ganz überraschende Standortvorteile gibt: In Chile ist bald die Hälfte der Bevölkerung (mindestens einmal) geimpft – dank eines chinesischen Impfstoffs. In Deutschland sind es weniger als 10 Prozent. Was darauf hin deutet, dass neben der Geografie noch andere Faktoren Einfluss haben auf eine gerechte Verteilung von knappen Gütern: z.B. Bürokratie und Kreativität, Vorurteile und Neid, Bildung und Überheblichkeit.


Der dumme Spruch am Ende: Do cha me nüt mache.

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