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Altorfers Splitter

Erste Auswahl August 21


Was man sich merken sollte: Nicht Schutz durch den Staat, sondern vor dem Staat, ist die wirkliche Errungenschaft des Rechtstaates.


Ein kreativer Jungunternehmer: «Angesichts der Leistungen europäischer Politiker in Sachen Afghanistan erneuere ich gerne mein attraktives Angebot: Ich übernehme immer und überall, für alles und jedes, anstelle von jedem und jeder, die volle Verantwortung. Was Sie auch getan oder unterlassen, was immer Sie verbockt oder verbrochen haben – ich trage sichtbar(!) schwer an der Verantwortung und Sie bleiben froh im Amt! Günstige Konditionen. Rabatt bei mehreren Verantwortungen gleichzeitig.»


Ein zynischer Kommentator über das Debakel in Afghanistan: Nein, der Einsatz Europas in Afghanistan war nicht umsonst. Immerhin wissen die afghanischen Intellektuellen jetzt, dass und wie man gendert, und die Taliban*Innen haben erfahren, wie wichtig Mülltrennung ist.


Den Kalauer vom Hindupfusch am Hindukusch lassen wir natürlich auch nicht aus. Wir halten schliesslich das Niveau der westlichen Politik.


Zu den «lustigsten» Zitaten der Weltgeschichte gehört neben Walter Ulbrichts «Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen.» auch Hillary Clintons «Die afghanischen Frauen können sich auf uns verlassen.»


Die Dame, die wegen eines Selfies von der Munotzinne – wegen eines zufällig im Weg stehenden Baums nur fast in den Tod – stürzte, ist bei weitem nicht allein. An der Ostsee stellte eine Mutter, die ihr Kind für ein gemeinsames Selfie aufs Geländer eines Stegs gesetzt hatte, kurz vor dem Klicken fest, dass die Tochter im Sucher fehlte und stattdessen sieben Meter weiter unten im Meer zappelte. Die Mutter sprang dem Kind hinterher und verletzte sich dabei schwer. Immerhin, beide überlebten. Weniger Glück hatten in den letzten Jahren mehr als 250 Personen. Fünfmal mehr als durch Haiangriffe starben. Die Selfie-Begeisterten ertranken, stürzten von Bergen, Hochhäusern, Brücken oder verunfallten sonstwie. Die meisten Selfie-Toten zählen Indien und Russland. Manche erschossen sich aus Versehen (in den USA beliebt) oder sprengten sich in die Luft («Selfie mit Landmine»). Tot ist übrigens auch die Instagram-Berühmtheit Gigi Wu aus Taiwan, die bekannt war für ihre Selfies im Bikini auf Berggipfeln. Als besonders «problematisch» erwiesen sich Selfies auf Strommasten. Aber die Munotzinne ist auch ziemlich originell.


Der frivolen Gisela Wunsch beim Hausarzt: Oben klar und unten dicht, lieber Gott, mehr will ich nicht.


Jetzt auch noch die NZZ: Mit dem Eis, das in der Arktis im ausklingenden Sommer an einem einzigen Tag schmolz, hätte man ganz Florida 5 cm unter Wasser setzen können. Das ist eine zwar ziemlich bescheuerte, wiewohl irgendwie auch bedenkliche Vorstellung. Denn wenn das 60 Tage lang so ginge …! 60 mal 5. Jedenfalls, manch einer fragt sich inzwischen heimlich: Haben die FFF-Aktivisten am Ende gar recht? Oder passiert, was eh passiert, auch ohne uns? Wird’s nächstes Jahr vielleicht sogar wieder kühler und nasser? (Schwer vorstellbar nach diesem August.) Und er (oder sie) erkennt: Eigentlich ist nur eines klar – Zio (Onkel) Vinci aus Vigevano hat’s vor dreissig Jahren schon gesagt: «Siamo troppi!» Die einzige Analyse, die garantiert richtig ist, und der einzige Umstand, an dem wir nichts ändern können, und den zu ändern wir uns auch nicht trauen. «Siamo troppi!» Die Natur hat’s längst festgestellt (insofern man ihr die Fähigkeit des Feststellenkönnens zuspricht). Und sie wird’s richten, soviel ist sicher. Beiläufig und emotionslos (wie die Natur halt so ist).


Der Klimawandel mag das grösste Problem für die Menschheit sein, und ist doch nur eine Folge von «Siamo troppi!» (s.o.). Und für Europa kaum so einschneidend wie eine weitere Folgeerscheinung: die Migration. Afrikas Bevölkerung wird bis 2100 von jetzt 1,3 auf über 4 Milliarden wachsen und es besteht nicht die geringste Chance, dass diese Menschen in Afrika Arbeit und Einkommen oder auch nur genügend Nahrung finden oder zu produzieren lernen. Sie werden versuchen auszuwandern – angespornt von Machthabern, in deren Interesse das durchaus liegt. Die nicht sehr verwegene Vorhersage deshalb: Selbst wenn wir die Klimakrise meistern, wird Europa im Jahr 2100 ein anderes sein: entweder afrikanisiert oder abgeschottet. Und intern so oder so gespalten. Aber gut, wir denken zwar mit ebensoviel Respekt wie Bange an die Worte von Onkel Vinci, im Übrigen aber … geniessen wir erst mal die schöne Ferienzeit. An Orte, die im vergangenen Corona-Jahr so wunderbar betulich waren wie viele Jahre lang nicht mehr. Und an denen sich bereits dieses Jahr rein optisch schon wieder zeigt: «Siamo troppi!»


Stress gilt als grösster Feind des Humors. Sagt der Arzt und Komiker Eckart von Hirschhausen und beweist es gleich selber. Bis vor wenigen Jahren war er ein kluger und witziger Unterhalter. Seit er zum Klimaschutzmissionar mutierte, wirkt er extrem dauergestresst.


Eine bei linken wie rechten Journalisten bekannte, durchaus wirksame journalistische Technik: Wenn Ihnen ein Text (und/oder sein Autor) nicht gefällt, widerlegen Sie reihenweise Behauptungen, die im Text gar nicht drin stehen. Das finden alle toll, die den Text nicht gelesen haben (also die meisten) und den Autor ebenfalls für ein A…och halten. Der Clou: Sie bleiben völlig unangreifbar, solange Sie nicht behaupten, die von Ihnen «widerlegten» Behauptungen hätten wirklich im kritisierten Text gestanden.


Gelesen in einem Beitrag über Secondos aus Ex-Jugoslawien (in der NZZ erschienen, sehr empfehlenswert): «Sowieso hat sich alles vermischt: Jetzt gibt es sogar Jugos, die wandern. Sorry, wann hast du das schon einmal gesehen?» (Chapeau! Einer jener vielen Secondos mit einem «vic» im Namen, die Integration nicht nur als Problem sehen.)


Ein Russe wird in Bern von einem Afrikaner bestohlen. Der Russe, gewohnt, sich nicht auf die Polizei zu verlassen, nimmt das Recht in die eigene Hand und verprügelt – zusammen mit einem Landsmann – den Dieb. Doch was in Russland normal ist, ist in der Schweiz ziemlich verkehrt. Hier kümmert man sich um … die «wirklichen» Täter. Man verhaftet nicht den Dieb, sondern die Russen. Gerechtigkeit swiss style.


Fake News sind – nicht erst seit Donald Trump – ein ungelöstes Problem für Medien, Politiker, Wissenschafter. Nicht nur, aber vor allem über Corona wurden und werden Fake News zu Hauf produziert. Die Frage ist eigentlich nur: von wem? Vom Bundesrat und der Pharmaindustrie oder eher von Coronaskeptikern? Das sieht – logisch – jeder anders. Was tun? Denn eines ist klar: Gegen Fake News ist kein Kraut gewachsen. Wenn das doch nur auch all die «Faktenchecker» (produzieren die eigentlich keine Fake News?), die Bundesstellen (das BAG, das des Phänomens mit einem «Fake-News-Monitoring» Herr zu werden versucht), die vielen empörten Aufklärer auf Facebook oder Twitter und vor allem die eifrigen Facebook- und Twitter-Zensoren endlich einsähen. Sie erreichen nichts. Facebook sperrt die Falschen. Und morgen einfach andere Falsche. Fake News lassen sich weder ausrotten noch verbieten. Wer Stuss glauben will, glaubt ihn sowieso. Davor schützt nicht mal Bildung – im Gegenteil: Studierte sind oft per se davon überzeugt, recht zu haben. Mehr noch als Leute, die bloss auf ihr Bauchgefühl vertrauen. Warum setzt man nicht darauf, dass die Mehrheit am Ende – meistens – recht behält? Sieht man doch bei Corona. Mehr als drei Viertel der Leute lassen sich impfen. Der Rest glaubt, was er will. Ist doch egal, es regelt sich eh von alleine.


Symbolische Handlungen sind beliebt, weil billig und bedeutungslos. Fussballer knien nieder, weil in den USA vor bald zwei Jahren George Floyd ums Leben kam (genauer: langsam umgebracht wurde). Und nicht etwa, weil 200 km von der Arena entfernt zwei Tage vor dem Spiel ein Mann aus religiösen Gründen drei Menschen ziemlich blutig und barbarisch umbrachte. Lohnt der Trauerflor da nicht? Oder sind’s nur die falschen Täter und die falschen Opfer?


Wissenschaftler sagen nicht: «Sie sollten nicht auf Hochspannungsleitungen pinkeln!» Wissenschaftler stellen nur fest: Urin leitet Strom ausgesprochen gut.


Der schlimme Satz zum Ende: Mein Vorredner hat alles Wesentliche gesagt. Ich wiederhole es gerne noch einmal …

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