Kari, verstimmt: «Charakteristisch (hat das was mit Charakter zu tun?) für die Schweizer Coronapolitik: Feigheit vor den Freunden. Tödlich peinlich.»
Der preussische Major Ferdinand von Schill prägte den Satz: «Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.» Nein, er meinte nicht Corona und den Lockdown, sondern die napoleonische Herrschaft. Erstaunlich, für wieviele Situationen so ein Satz auch nach mehr als 200 Jahren noch passt.
Lustiges von Corona? Doch das gibt’s! Herr Koch, der asketische Coronabeschwichtiger des BAG während der ersten Welle, erhielt die Aroser Humorschaufel. Wofür? Für seinen Humor natürlich, mit dem er an den täglichen Pressekonferenzen im Frühjahr den Journalisten erklärte, es eile nicht, man könne selbst bei exponentiellen Kurven ruhig zuschauen, abwarten und Tee trinken. Lustig war’s. Ausserdem erklärte er mit ernster Miene, Masken hätten keinerlei Nutzen. Zum Totlachen (oder -husten), wirklich; nur schon mit solchen Spässen hat er sich den Humorpreis redlich verdient.
Gilt auch 2020 und 2021: Wenn der Staat Pleite macht, geht natürlich nicht der Staat Pleite, sondern seine Bürger.
Wer braucht schon Beweise, wenn er Befindlichkeiten hat? Trump fühlt sich betrogen – das genügt ihm. Feministinnen fühlen sich von alten weissen Männern belästigt – grundsätzlich. Unfreiwillige Maskenträger fühlen sich von Corona-Diktatoren geknechtet. Und Langschläfer fühlen sich jeden Morgen vom Hahn zu früh und zu laut ruhegestört. Befindlichkeiten regieren die Welt. Sogar die Justiz hat sich darauf eingestellt.
Die Stadt-Berner werden seit diesem Jahr von Frauen «regiert»: 70 Prozent der Parlamentarier(innen) sind weiblich. Nichts Besonderes, eigentlich, früher waren 80 oder mehr Prozent männlich und es hat niemanden gestört. Der Unterschied zur früheren Männerdominanz: damals bewarben sich nur wenige Frauen; ihre Untervertretung war arithmetisch quasi logisch. Heute hingegen bewerben sich ebensoviele Männer wie Frauen fürs Parlament, aber die Männer werden bewusst nicht gewählt, ja sogar abgewählt. Nicht weil sie schlecht gearbeitet hätten, sondern weil … . Bei den Grünen (GB) etwa figuriert der erste Mann auf der Wahl-Liste an zwanzigster Stelle, dem elften Ersatzplatz; alle 10 Gewählten sind Frauen. Nun ja, selber schuld, wer da anheuert … (Slogan: «Frauen zuerst!»). Aber egal, schauen wir, was die Frauen besser machen. Wahrscheinlich nichts! Denn natürlich geht’s nicht um Qualität, sondern um feminine Dominanz – genau wie’s «uns» einstmals um maskuline Dominanz ging. Jetzt erleben wir die Reaktion darauf. Wird «uns» wohl schon recht geschehen. Ausserdem: «Wir» sind die Hälfte der Bevölkerung – wir haben’s selber in der Hand.
«Auswegloses Leiden erregt kein Mitleid, sondern Abscheu», schreibt Lessing im «Laokoon». Andere haben’s so ausgedrückt: «Opfer sind schwach, Täter sind stark. Niemand interessiert sich für Schwache.» Empörend, aber wahr.
Der dumme Spruch am Ende: Ich bin nicht dumm; ich habe nur die Vernunft überwunden.
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